Was bringt ein Fahrradhelm?
Viele Fahrradfahrer empfinden einen Fahrradhelm als lästig. Zu unattraktiv, nicht bequem genug, die Frisur wird zerstört, die Kopfhaut fängt an zu schwitzen. Diese Nachteile lassen sich nicht alle abstreiten, zumindest nicht komplett. Das Fahren ohne Fahrradhelm mag angenehmer sein. Allerdings ist wohl unbestritten, dass das Tragen eines Helms beim Fahrradfahren der Sicherheit und, vor allen Dingen, der eigenen Gesundheit dient. Zumal auch den angesprochenen „Nachteilen“ immer mehr entgegen gesetzt wird. Belüftungsschlitze verhindern das Schwitzen der Kopfhaut, dank coolen Designs kann man mit einem Helm heutzutage auch ein modisches Statement setzen und auch der Tragekomfort wird stets optimiert. Außerdem kann durch ein auffälliges Design auch die Sichtbarkeit im Straßenverkehr verbessert werden. Nun muss jeder für sich selbst entscheiden, ob das Tragen eines Fahrradhelms sinnvoll ist. Wiegt man die geringfügigen Nachteile gegen mehr Sicherheit und Gesundheit ab, sollte einem die Entscheidung relativ einfach fallen. Denn, was jedem Fahrradfahrer ebenfalls bewusst sein sollte – Unfälle passieren nicht zwingend durch Eigenverschulden. Im Ernstfall schützt der Fahrradhelm vor schwerwiegenden Kopfverletzungen bzw. mindert zumindest das Ausmaß. Schutz vor Optik!
Wie lange hält ein Fahrradhelm?
Zunächst sollte klargestellt werden, dass es bei Helmen – anders als beispielsweise bei Lebensmitteln – kein Haltbarkeitsdatum gibt. Laut Angabe der meisten Hersteller sollten Helme in einem Zyklus von ca. 3-5 Jahren durch einen Neuen ersetzt werden. Dabei kommt es aber auch darauf an, wie der Helm während seiner Gebrauchszeit behandelt und gepflegt wurde. Faktoren wie UV-Strahlung, wechselnde Temperaturen, Schweiß und natürlich die natürliche Abnutzung tragen zum Verschleiß eines Helms bei.
Als kleinen Test kann man den Helm auch auf folgende Merkmale hin überprüfen:
- Die äußere Schale weist Splits oder Risse auf
- Die Schale springt nach dem Draufdrücken nicht wieder in ihre ursprüngliche Form zurück
- Die Schale ist aufgrund der UV-Belichtung verblasst bzw. der Kunststoff ist geschwächt
- Der Schaumstoff im Inneren weist Dellen oder Risse auf
Falls eines oder mehrere dieser Merkmale auf den Helm zutreffen sollte er schleunigst ausgetauscht werden. Auch nach einem Crash gilt dringend: Helmwechsel! Ein Helm ist immer nur für einen Sturz gut, denn dann hat er sein „Soll“ quasi erfüllt. Bei einem weiteren Sturz kann er nicht mehr als gleichwertiger Stoßdämpfer wie noch beim ersten Sturz dienen und bietet folglich auch nicht mehr denselben Schutz, auch wenn der Helm eventuell keine äußeren Schäden aufweist. Außerdem raten wir stark davon ab gebrauchte Fahrradhelme zu kaufen und zu benutzen.
Vorbild für die Kids
Bis zu einem gewissen Alter versuchen die meisten Kinder ihren Eltern nachzueifern. Deshalb ist die Vorbildfunktion der Eltern hier besonders wichtig. Denn Kinder stürzen häufiger beim Fahrradfahren als Erwachsene – oftmals auch ohne Beteiligung anderer oder erkennbaren Grund. Ein aufgeschlagener Ellenbogen oder eine Schürfwunde am Knie sind zwar schmerzhaft, verheilen aber relativ schnell. Kopfverletzungen können mitunter schwer und langwierige Folgen haben, vor allem im Kindesalter. Eltern sollten daher mit gutem Beispiel voran gehen und den Kids schon von klein auf zeigen, dass beim Fahrradfahren ein Helm getragen werden sollte. Diese Vorbildfunktion haben allerdings nicht nur Eltern inne, sondern z.B. auch ältere Geschwister, Großeltern oder Bekannte.
Was zeichnet einen guten Fahrradhelm aus?
Hierzu muss eingangs kurz erwähnt werden, dass in Europa alle Fahrradhelme einer gewissen Norm (EN-Norm 1078) entsprechen müssen. Diese erfordert ein TÜV-, sowie ein CE-Siegel. Das ist die Grundvoraussetzung für einen Fahrradhelm.
Weitere wichtige Faktoren sind die Passform, Tragekomfort und Handhabung. Daher ist es von großem Nutzen einen Fahrradhelm vor dem Kauf anzuprobieren. Dabei gelten folgende Merkmale:
- Der Helm passt sich der Kopfform gut an, sitzt optimal und drückt nicht
- Durch den Kopfring lässt sich der Helm individuell einstellen und fixieren
- Die Verstellschnallen können so eingestellt werden, dass der Helm nicht wackelt
- Die Belüftungsschlitze sorgen für Tragekomfort und verhindern Kopfhaut-Schwitzen
- Reflektoren und/oder helle Farben sorgen auch bei Dunkelheit für mehr Sichtbarkeit
- Ein schützendes Insektennetz ist ebenfalls von Vorteil (vor allem bei Kindern)